Corona-Tagebuch 31.3. Hoffnungsschimmer/Was ist testen, distanzieren, beatmen?

Nach unserer Tabelle der Summe der aktuell Infizierten zeigt sich für Deutschland seit dem 29. März ein kleiner Hoffnungsschimmer. Innerhalb eines Tages stieg die Anzahl der Infizierten in Deutschland nur um 389 Personen. Die Anzahl der Gesundungen nähert sich damit der Anzahl der Neuinfizierten. Ist das erreicht, dann stagniert die Epidemie und fällt, wenn wir der chinesischen und der südkoreanischen Kurve glauben, allmählich in sich zusammen. Der von den Epidemologen vorgezeichnete steile (China, Europa) bzw. flache (Südkorea, kleinere Länder) Berg wäre dann in Deutschland erklommen. Italien zeigt ähnliche Zeichen allerdings immer noch mit einem Überschuss von 1.700 Neuinfizierten. Sie müssen Süditalien vor der Lombardei so schützen wie in China die anderen Provinzen vor Hubei.

Die Zuwachsraten sind dagegen weniger verlässlich. Mehr Infektionen führen auch zu relativ höheren Zahlen. Gesunde und Verorbene gehören nicht in die Bedrohungsstatistiken.

Testen, Distanzieren und Beatmen

China war nach SARS 1 materiell gerüstet. Es hat zwar den Anfang verschlafen, gleichzeitig aber dann die wesentlichen und erfolgreichen Schritte ergriffen: Testen, Distanzieren, Beatmen.

Testen

Testen war in Hubei nicht nur das, was aktuell hier darunter verstanden wird. Dazu gehören Infrarot -Fiebermessgeräte, bei denen man am Eingang von Wohnblocks oder auf der Straße Fieber feststellen konnte. Eine privat erhältliche Testform, die massentauglich ist, ist das Feststellen von Antikörpern nach frühestens 2 Tagen Infektion. Es ist zwar zu unsicher, um sich virenfrei zu glauben aber sicher, die herauszufiltern, die eindeutig infiziert sind. Unersetzlich bleibt der direkte Nachweis von Viren, der 24 Stunden Zeit braucht, um sich zu vermehren. Südkorea hat gezeigt, dass Drive-Ins wie bei McDonald die Testzeiten und den Aufwand verkürzen.

Distanzieren

Distanzieren grenzte Regionen ab, um aus der Pandemie in eine Epidemie zu verwandeln. Hubei gegenüber den anderen Provinzen. Dazu musste vor allem der Massentransport suspendiert werden: keine Züge, Metro, Busse, Flugzeuge, die nicht nur selber Ansteckungsherde sind, sondern auch den Virus importieren oder exportieren. Die persönliche Distanzierung wurde sozial so gehandhabt, wie aktuell auch in Deutschland. (Versammlung, Ausgang, Schule, Besuche etc.) Wichtig aber auch die Schutzmasken als Erinnerung, Schutz anderer und wohl auch der Träger selber. Wichtigster Ansteckungsort in China war die private Wohnung.

Beatmen

Beatmen setzt entsprechende Geräte, geschultes Personal und quarantänetaugliche Räumlichkeiten voraus. Hier macht es wie bei allen Massenkrankheiten Sinn, Spezialisierung zu betreiben. Die Briten sind hier wohl Wegbereiter mit provisorischen Corona-Krankenhäusern für 4000 Patienten. Es geht um Kurzzeitplätze. Komfort ist nicht gefragt dafür aber Routine und Keimfreiheit. Nur so kann man lernen. In Süddeutschland gehen Krankenhäuser Kooperationen ein und verlegen die Corona-Patienten in ein Haus, während das andere die übrigen Patienten übernimmt. IN New York liegt ein Krankenhausschiff, das keine Corona-Patienten nehmen kann aber entlastet.

Dieser Beitrag wurde unter #CoVID - 19 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.