Corona-Tagebuch 12.04.2020 Zahlen, Maskeraden und Immunität

Tabelle1 Aktive Coronafälle in ausgewählten Ländern ohne USA

Nach unserer Tabelle der noch Ansteckenden Menschen war in Deutschland die Spitze am 6.April mit 72.864 Fällen erreicht. Sie ist seitdem bis zum 12. April auf 64.532 Ansteckende gefallen.Auch Spanien hat die Wende erreicht. Nach unserer Statistik müssen Italien und Frankreich noch darauf warten.

Es gibt allerdings auch bei uns einen Schwachpunkt. Leider ist bei John Hopkin laut einer Fußnote die Anzahl der Gesundeten wegen des Mangels einer Melderpflicht nicht genau. Vielleicht müssen wir doch zu unserem ersten Ansatz zurückkehren und alle noch Lebenenden als gesund schätzen, die sich vor mehr als 2 Wochen infiziert hatten

Tabelle 2 Aktive Coronafälle auf 1 Mio Bevölkerungszahl seit März

Die vorliegende Grafik berücksichtigt die Bevölkerungsanzahl und stellt dabei die in der Presse übernommene Hitliste der Hopkins-Universität infrage. Lichtenstein wird weniger Infektionen haben als die USA. Die Kurven verlaufen dabei logisch wie die absoluten Kurven. Nur in Relation zur Bevölkerung nimmt z.B. Deutschland mit 777 noch Ansteckenden pro 1 Mio. Bevölkerung, während Italien hier immer noch mit 1697 die Spitze noch nicht erreicht hat, die Südkorea trotz noch höherer Fälle pro Einwohner überwunden zu haben schein.

Bevölkerungszahlen

China     1.400.050.000
France          66.993.000
Germany          83.019.213
Italy          60.262.701
Korea, South          51.629.512
Netherlands          17.290.688
Spain          46.722.980
Switzerland             8.544.527
United Kingdom          66.435.550

Der Nutzen der großen Zahl

Corona wächst in der Tat in absoluten Zahlen. Die Politiker bauen auf solchen Prognosen ihre Maßnahmen auf. Meist kommen erst die Maßnahmen, dann die Zahlenprognose. 100 Jahre Wissenschaft über Statistik und Empirie müssten zusammengefasste Zahlen auf gleiche Ereignisse in der gleichen Zeit an vergleichbarem Ort unter vergleichbaren Bedingungen beziehen, bevor man sie quantifiziert sein.

Meinen Enkeln erkläre ich den Unsinn  Äpfel und Birnen zu addieren mit der Frage Wie viel ist 1+1 Stolz erklärt schon das Kitakind und verknotet DAumen und Zeigefinger merkwürdig: Es ist 2! Falsch, sage ich. Mama ist 1 und Papa ist 1. Als sie zusammenkamen waren sie zwei, aber wo bleibst Du. Sie haben Dich gemacht. Also ist 1 + 1 für Dich 3. Die Erwachsenen halten dies für den Weg in die Dyskalkulie. Sie addieren lieber Menschen, die irgendwann einmal irgendwo mit unterschiedlichen Folgen infiziert wurden. (soziale Dyskalkulie)

Presse und Politik lieben zudem die großen („Bohhh“) Zahl. Statist.de verkauft sie Ihnen, wie es passt. Groß wichtig. Italienische Zeitungen fragen leidgeprüft, wann die Anzahl der aktuell Ansteckenden denn nun endlich sinkt. Die Gesundheitsstatistiker haben daher den Zuwachs der Ansteckungen im Verhältnis zum Vortag eingeführt.(Verdoppelungsindikator) Er tritt neben die bodenlose Zahl derjenigen, die in den letzten Tausend Jahren an CoVit19 teilweise erkrankt wareb, teilweise nur infiziert und teilweise nicht erkannt wurden.

Das aber lässt sich politisch für Spielräume nutzen. Obwohl die Zahl der Ansteckenden weiter wächst, kann die Bundesregierung von einer Abnahme sprechen. Deshalb hat sie wohl ihre Entscheidung zur Deregulierung der Krise davon abhängig gemacht, dass der Verdoppelungsfaktor steigt. Das erlaubt es auch bei weiterer Zunahme der Ansteckenden eine Wende zu behaupten. Waren es 96.000 Fälle am vorletzten Tag so stellen 4000 neue Fälle ein Wachstum von 4,2% dar. Die 4100 Infektionen am nächsten Tag müssen dann aber auf 100.000 bezogen werden. Sie reduzieren den Zuwachs auf 4,1%.

Doch der Faktor fördert das Missverständnis. Wenn Corona Viren mehr Tage brauchen, dann leben sie doch auch länger?  Man schreibt ab und zu. Tatsächlich zeigen unsere Daten, dass die Anzahl der Ansteckenden immer noch erheblich wuchs, weil z.B. die Todesfälle sank aber auch weniger gesund wurden. Wer fürchtet sich vor der bösen Zahl? Und wenn sie kommt, dann laufen wir vor den Toten, den Gesundeten oder vor dem Wachstum weg.

Große Zahlen sind Insignien der Macht

Trump zeigt noch einen anderen Nutzen: bei großen Zahlen kommt es nicht darauf an. Das hat er bei der Inaugurationsfeier bewiesen. Es war great, also mussten viele dort gewesen sein. Er erklärte noch im Februar, er selber und damit die ganze USA seien immun, etwas später hüstelt er in Grabsstimme ins Mikrofon, es könnten 2 Mio Tote geben. Das reduziert er später auf 200.000 (bisher liegt die höchste Zahl wohl bei 15.000 und weltweit bei 100.000). Dann bittet er die Amerikaner, ihm das Meisterwerk zu gönnen, auf 80.000 Tote zu drücken. Er wird den Triumph genießen, denn auch wenn die USA mehr Fälle als die anderen haben, so spielt der Zeitfaktor eine mäßigende Rolle. Epidemien laufen sich leer.

Ähnlich geht es dann mit den Beatmungsgeräten. 40.000 bräuchte man. Die habe er allein auf Lager. Alle Welt beneide ihn darum. Mexikos Präsidenten habe er gestern 10.000 davon versprochen. Gleichwohl aber lässt er seine Freunde bei GM erklären, sie würden in 6 Wochen 30.000 herstellen. Das sei ihnen von Trump per Kriegsrecht abverlangt worden. Die Johnsonregierung kündigt in einer Woche 16.000 an. Als die BBC-Sprecherin dann die Meldung über die Lieferung zum Wochenende vorliest, stockt sie und sagt dann ohne Manuskript wie Schabosky bei der Verkündung der Reisefreiheit für die DDR: „tatsächlich es steht hier so, die Regierung liefert 500 Geräte.“ Warum wollen die US-Amerikaner diese Lügen hören und ihn wiederwählen?

Während Ärzte und Pfleger in New York sich einen Schal vors Gesicht binden, tippt der GröAaz der Nation, auf die Frage, wer ihn da berät, auf seine Stirn.

Wir schützen andere vor uns – das ist die Freiheit der Anderen

Mitte März hat Christian Drosten die Fertigung von Masken in Heimarbeit als Privatsache abgetan. Seine Argumente waren nicht medizinisch. 1.man solle die Masken dem Fachpersonal nicht wegnehmen 2. sie schützten den Träger nicht. Es waren Fehlschlüsse: 1. Es gab gar keine Masken. Die Regierungen aller kapitalistischen Länder hatten die gesetzlich befohlene Bevorratung versäumt. 2. niemand wollte sie ja klauen, sondern kaufen also Nachfrage aufbauen oder sogar selber herstellen, was bekanntlich die Produktion angekurbelt und das Leben vieler geschont hätte. 3. Außerdem ging es nicht um die Bedrohten. Die Bedroher sollten Masken tragen.  Nur weil niemand weiß, wer wer ist, müssen es alle machen. Das ist zugegebenermaßen kein gängiges Argument im Besitzindividualismus.

Drosten ist lernfähig. Er berichtet Anfang April, dass der Virus bei vielen erst im Rachenraum aktiv ist, sich dort vermehrt und bereits Immunreaktionen auslöst, die ihm später beim nächsten Windstoß in die Lunge den ungebremsten Auftritt stört. Das erkläre die überwiegend leichten und auch die asymptomatischen Verläufe und sowie die Tatsache, dass 15% der Bewohner von Heinsberg ohne nachgewiesene „Ansteckung“ bereits immun waren. Auch Jüngere erkranken, wenn sie wie bei der Zigarette Coronaviren „auf Lunge rauchen.“ Das schafft der Maske neue Wirkungsfelder. Sie verlangsamt den Durchgang zu Lunge, weshalb Ärzte auch Plastikgesichtsschilder wie beim Motorrad tragen, die an den Seiten frei sind. Vielleicht schaffen es ja dann überhaupt viel weniger in die Lunge, wo sie erst so verheerend wirken und fallen Viruspolizei zum Opfer.

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